Hagenmüller Innenausbau
Das Bett auf der Motorhaube
„Wir stehen seit über 30 Jahren für den feinen individuellen Innenausbau“ dieser Satz findet sich auf der Homepage der Firma Hagenmüller. Eine typisch schwäbische Untertreibung: Hugo Hagenmüller gründete seine Schreinerei bereits am 1.1.1964. Gut, vielleicht war der Begriff des Innenausbaus damals noch nicht gängig. Aber auf eine fast 50 jährige Firmenhistorie darf man in Lippoldsweiler schon stolz sein. „Kontinuität durch Weiterentwicklung“ prägt die Geschichte des Hauses Hagenmüller Innenausbau.
Seit Firmengründung am gleichen Platz, aber ständig aus- und weitergebaut und den Maschinenpark erweitert. Viele langjährige Mitarbeiter/innen stehen für Erfahrung, die kontinuierliche Ausbildung von Lehrlingen sorgt für jungen, qualifizierten Nachwuchs. Solide handwerkliche Schreinerarbeit einerseits, modernste CAD – Planung und computergesteuerte Fertigung andererseits. Traditionelle Holzbearbeitung ergänzt und erweitert durch den professionellen Umgang mit modernen Werkstoffen wie hochwertigen Kunststoffen und edlen Metallen. Die Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen….
In zweiter Generation leitet heute Rainer Hagenmüller das von seinem Vater gegründete Unternehmen. Schon als Junge half er im Betrieb. Folgerichtig erlernte er nach seiner Schulzeit beim Vater das Schreinerhandwerk. Nach verkürzter Lehrzeit folgten die Gesellenprüfung, dann die Einberufung zum Wehrdienst und fast nahtlos anschließend das Studium zum Holztechniker und die Meisterprüfung im Schreinerhandwerk.
Als Rainer Hagenmüller in den 70er – Jahren in das elterliche Unternehmen eintrat lag ein Schwerpunkt des Betriebes auf dem Innenausbau von Apotheken. Die Einrichtungen wurden in der Werkstatt gefertigt und dann in der alten Hutfabrik zwischengelagert. Sobald alles komplett war fuhr die Hagenmüller-Truppe oft durch halb Deutschland und montierte vor Ort. Daraus entwickelte sich im nächsten Jahrzehnt die Ausstattung von zahlreichen Arztpraxen. Der Schritt zur Spezialisierung auf hochwertigen Innenausbau im gewerblichen und privaten Bereich war getan und hält bis heute an. Highlights in der Firmengeschichte sind u.a. die umfangreichen, innenarchitektonisch herausragenden Schreinerarbeiten in der Kunsthalle Würth, dem nebenliegenden Sudhaus und der Johanniterhalle in Schwäbisch Hall. Auf Grund der Weiterempfehlung aus solchen und anderen Projekten kommen gut 80% der neuen Aufträge des Hauses Hagenmüller. Hauptarbeitsgebiet ist heute der mittlere Neckarraum, aber selbst Kunden aus dem Ausland begeistern sich für individuellen Küchen-, Bad- und Innenausbau „made in Auenwald – Lippoldsweiler“. „Für mich ist die Rückmeldung des Kunden wichtig“ sagt Rainer Hagenmüller und meint damit die absolute Kundenzufriedenheit. Ein Schritt zur Zukunftsscherung durch zufriedene Kunden ist die aktive Mitarbeit in der Vereinigung „MeisterWerke“. In dieser regionalen Kooperation arbeiten heute 5 Gewerke eng zusammen – Hagenmüller Innenausbau steht hier für die komplette Sparte erstklassiger Schreinerarbeiten.
Die Eigenfertigung individueller Einbauten und Möbel ist heute obligatorisch. In der Anfangszeit verkauften Hugo Hagenmüller und seine Frau auch industrielle Möbel „von der Stange“. Der Nachholbedarf in den Zeiten des Wirtschaftswunders war groß. Das erste Firmenfahrzeug war ein DKW – Universal, ein zweitaktender Kombi. Mit Hilfe eines Dachgepäckträgers wurden selbst große Einzelmöbel ausgeliefert und beim Kunden aufgestellt. Eines Tages stand der Transport eines Klappbetts nach Ebersberg an. Der Schreinermeister unterschätze aber beim Bremsen in den steilen Gassen dessen Eigendynamik, zumal wenn die Verzurrung reißt. Es kam wie es kommen musste: das Bett landete anstatt beim Kunden auf der Motorhaube. Gott sei Dank war der Schaden begrenzt. Das Bett konnte in der eigenen Werkstatt wieder in den Urzustand zurückversetzt werden. Und für den Blechschaden hatte man zum Glück einen Karosserieschlosser in der Verwandtschaft.
Otfried Jaus