SWN Kreissparkasse Waiblingen
Filiale Unterbrüden,
Talstraße 4, 71549 Auenwald-Unterbrüden
Müller, Maier, Oberbrüden und….die Kreissparkasse
Wenn es Ihnen gelingt die Begriffe der Überschrift richtig zuzuordnen und historisch zu gliedern – ja, wenn Sie da die richtige Lösung haben, entspricht das, vom Schwierigkeitsgrad her, schon fast der korrekten Antwort auf die 125.000 Euro – Frage bei Günther Jauch´s „Wer wird Millionär ?“. Keine Angst, es gibt weder vier mögliche Antwortvorgaben, noch gibt es Geld zu gewinnen; diese Frage wird nie im Fernsehen gestellt werden. Trotzdem kennen Sie nach der Lektüre dieser Auenwalder Gewerbegeschichte eine Erfolgsstory die Sie wahrscheinlich so nicht vermuteten.
Und es ist eine Erfolgsgeschichte die bis heute anhält – nicht nur in Oberbrüden, aber auch noch dort!
Unsere wahre Geschichte beginnt genau am 12.11.1880 in Oberbrüden. Zuvor war im selben Jahr in Backnang für das Gebiet der damaligen Verwaltungseinheit, den Oberamtsbezirk, die „Oberamtssparkasse Backnang“ gegründet worden. An jenem Novembertag setzte der Oberbrüdener Schultheiß Müller den örtlichen Schulleiter Maier als „Ortssparpfleger“ ein. Anzunehmen ist, dass Lehrer Maier die Zweigstelle der Oberamtssparkasse in seiner Lehrerwohnung, vielleicht sogar in seinem Wohnzimmer führte. Hier hatte die Bevölkerung Oberbrüdens Gelegenheit Sparanlage vorzunehmen. Der „Murrthal – Bote“ berichtete, dass auch „die Belehnung creditwürdiger Darlehensuchender“ zum Geschäft gehöre. Außerdem wurde die Neuschöpfung der Oberamtssparkasse als „Mittel gegen wucherische Ausbeutung“ der Bevölkerung“ mit Freuden begrüßt.
So entstand in Oberbrüden, durch die Weitsicht und schnelle Reaktion des Dorfschultes, eine der Keimzellen der heutigen SWN Kreissparkasse Waiblingen. 1974 fusionierte die ehemalige Kreissparkasse Backnang, die aus der Oberamtssparkasse hervorging, mit ihrem damaligen Waiblinger Pendant. Heute steht neben dem Firmenzeichen „SWN“ noch die Ortsbezeichnung „Waiblingen“ in der Firmierung der Kreissparkasse. Zur Würdigung der Backnanger und Oberbrüdener Sparkassenpioniere muss jedoch gesagt werden, dass die „Oberamtssparkasse Waiblingen“ erst 1894 ihren Betrieb aufnahm. Die „Gründerväter“ der heutigen Kreissparkasse sitzen also eindeutig an Murr und Brüdenbach!
Die vom örtlichen Lehrer in Oberbrüden begründete Tradition setzte sich noch bis Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts fort. Bis dahin wurden die Geldgeschäfte oft in den Privaträumen der nebenberuflichen Filialleiter/innen abgewickelt. Solche „Einmann“-Filialen der Kreissparkasse gab es in Oberbrüden (Frau Dworschak), Unterbrüden (Frau Lex) und Lippoldsweiler (Herr Schauffler). Die Filiale Oberbrüden war ab 1971 hauptamtlich besetzt. Nach der Gemeindereform entwickelte sich allmählich Unterbrüden zum Mittelpunkt der Gemeinde Auenwald. Im Jahr 2005 wurde daher in der Talstrasse eine moderne und leistungsstarke Filiale für das Gemeindegebiet errichtet. Vier Mitarbeiter/innen und zusätzlich Auszubildende sind in Unterbrüden tätig. Die Leitung der Filiale liegt bei Bernd Nutz. Dieser darf mit Fug und Recht als „Kreissparkassen – Urgestein“ bezeichnet werden – er ist bereits über 26 Jahre in Auenwald für die SWN tätig! Die Kreissparkasse trug den geänderten Verhältnissen und dem Kundenverhalten Rechnung, zog sich aber nicht aus den anderen Auenwalder Ortsteilen zurück. So entstanden mit beträchtlichem finanziellen Aufwand SB – Filialen in Oberbrüden und Lippoldsweiler. Diese bestehen bis heute und führen die Idee der wohnortnahen Versorgung mit Bankprodukten für Alle in zeitgemäßer Form fort.
Hätte man den vorigen Satz im Winter 1880 dem Schultheissen Müller und seinem Ortslehrer Maier vorgelesen – beide hätten sicher verständnislos mit dem Kopf geschüttelt. Würden sie aber heute noch leben: ich wette Herr „Bürgermeister Müller“ und „Studienrat Maier“ wären immer mal wieder am Bankomaten der SB – Filiale in Oberbrüden anzutreffen…und des Öfteren sicher auch bei Bernd Nutz und seinem Team in Unterbrüden!
Otfried Jaus